Konzeption Kindergarten St. Josef

Leitbild

„Wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht formen; so wie Gott sie uns gab, so muss man sie haben und lieben“
Johann Wolfgang von Goethe

Die uns anvertrauten Kinder stehen im Fokus unseres Handelns. Jedes Kind wird wertgeschätzt und individuell angenommen. Wir bieten dem Kind ausreichend Freiraum zur kreativen Selbstentfaltung.

Die Kinder gestalten den Alltag aktiv mit: Spiel, Lebensfreude und Spaß an der Bewegung stehen dabei im Vordergrund. Partizipation (Beteiligung des Kindes)ist somit Hauptbestandteil unseres pädagogischen Handelns.

Wir sind eine katholische Einrichtung, leben den christlichen Glauben und stimmen unseren Tages- u. Jahresrhythmus mit dem Kirchenjahr ab. Alle Menschen, unabhängig von Religions- u. Glaubensgemeinschaft, ethnischer Herkunft und Behinderung, erfahren Respekt und Achtung.

Wir arbeiten nach dem Niedersächsischen Bildungs- u. Orientierungsplan:
Kinder werden in ihrer Persönlichkeit geachtet, ihre Kompetenzen wahrgenommen und nach ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert und gestärkt.

Es ist uns wichtig mit den Eltern eine tragfähige und kommunikative Beziehung zu gestalten. Vertrauensvoller Umgang ist eine Grundvoraussetzung für eine positive Zusammenarbeit.

Die katholische Kindertagesstätte ist neben der Grundschule eine wichtige Einrichtung in unserem Ort.
Jahrzehntelang wurde sie von Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul, die auch das Krankenhaus – später Altenheim – in Wiedelah führten, geleitet. Nachdem sich die Schwestern aus Wiedelah zurückgezogen hatten, wurde das Altenheim in private Hände übergeben. Die katholische Kirchengemeinde Wiedelah übernahm die Trägerschaft für den Kindergarten.
Da die alten Räume in ihrer Ausstattung und Größe nicht mehr den geltenden Bestimmungen entsprachen, mussten Überlegungen zu einem Neubau gestellt werden.
Im März 1991 war es dann soweit:
Der neue Kindergarten konnte bezogen werden.
In Anlehnung an das Altenheim St. Josefstift wurde auch der Kindergarten unter den Schutz des Heiligen Josef gestellt und erhielt den Namen
Kindergarten St. Josef.

Der Außenbereich des Kindergartens wurde dank der Initiative von Herrn und Frau Bienert und dem besonderen Einsatz von Herrn Engler mithilfe des BGS aus Goslar zu einem sehr schönen und pädagogisch wertvollen Spielplatz ausgebaut.

Anschrift:
Kindertagesstätte St. Josef
Amtstraße 1
38690 Goslar / Wiedelah
Tel: 05324 1438
E-Mail: simone.haertel@bistum-hildesheim.net

Träger:
Kath. Kirchengemeinde Liebfrauen
Liebfrauenstraße 9
38667 Bad Harzburg

Pfarrer:
Pfarrer Mogge

  • Montag bis Freitag: 7 – 16 Uhr
  • Vormittagskinder: 8 – 12 Uhr (ohne Mittagessen)
  • Dreivierteltagskinder: 8 – 14 Uhr (mit Mittagessen)
  • Ganztagskinder: 8 – 16 Uhr
  • Frühdienst: 7 – 8 Uhr
  • Hortkinder: 12:30 – 16:30 Uhr (mit Mittagessen)
  • 3 Wochen in den Sommerferien
  • zwischen Weihnachten und Neujahr
  • drei Studientage
  • Brückentage

Der Kindertagesstätte befindet sich im Ortskern von Wiedelah.
Um die Kita befindet sich viel Natur, Felder und Wälder sind in wenigen Schritten zu erreichen. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Spielplatz und die Grundschule.
Das Haus ist hell und freundlich. Es gibt 3 Gruppenräume mit Nebenräumen, sowie einen Bewegungsraum. Die Außenanlage ist weitläufig und bietet viel Spiel- u. Bewegungsmöglichkeiten.

  • Zwei Regelgruppen
  • Eine kleine Hortgruppe

Wir nehmen Kinder im Alter von drei Jahren bis Ende Grundschulalter auf.
Ausschlaggebend sind die Aufnahmekriterien der Stadt Goslar.

Frühstück:

Die Mitarbeiterinnen der Kita bereiten das täglich wechselnde und ernährungsbewusste Frühstück für die Kinder vor. Dazu gehören Cerealien mit Milch und Jogurt, Käse, Wurst und Eier, sowie verschiedene Backwaren. Außerdem bieten wir reichhaltig Obst und Gemüse an, welches mit Unterstützung der Kinder appetitlich und mundgerecht zubereitet wird.
Verschiedene Getränke stehen den Kindern ganztägig zur Verfügung.
Das Frühstück findet gleitend oder gemeinsam statt. Es beginnt gegen 8:30 Uhr mit einem Gebet oder Lied. Wir frühstücken immer an einem schön gedeckten Tisch.

Mittagessen:

Unser gemeinschaftliches Mittagessen beginnt um 12.00 Uhr. Die Hortkinder nehmen das Mittagessen um 13.00 Uhr ein. Unser Caterer ist derzeit die Stadtküche Wernigerode. Der Essensplan wird wöchentlich zentral ausgehängt.

Wir bitten generell darum, dass die Kinder bei Krankheit telefonisch entschuldigt werden. Nach dem Gesetz (IfSG § 6 meldepflichtige Krankheiten) müssen alle dort aufgeführten Krankheiten SOFORT den Mitarbeitern gemeldet werden. Außerdem sind Kopfläuse, Flohbefall und Krätze unverzüglich den Pädagogen mitzuteilen. Kinder dürfen die Kindertagesstätte erst wieder besuchen, wenn eine schriftliche Gesundschreibung des behandelnden Arztes vorliegt bzw. bei Kopfläusen das Kind nachweislich behandelt wurde. Bei allen anderen Krankheiten gelten unsere Hausregeln, die öffentlich aushängen.

Das Team stellt sich vor.

In jeder Gruppe gibt es mindestens zwei feste Bezugspersonen. Wir nehmen gern Praktikanten und Auszubildende in verschiedenen Stufen auf. Die kleine Hortgruppe wird von zwei Fachkräften betreut.
Täglich werden unsere Räume von zwei Raumpflegerinnen gereinigt. Des Weiteren steht uns eine Küchenkraft zur Seite und ein Hausmeister unterstützt bei der Grundstückspflege und kleinen Reparaturen.

Regelmäßig treffen wir uns als Team, um gemeinsam Termine und Organisatorisches zu planen und Problemlösungen zu entwickeln. So gewährleisten wir eine förderliche pädagogische Arbeit und unsere Teamarbeit festigt sich.
Wir reflektieren unsere pädagogische Arbeit um die daraus erworbenen Erfahrungen und Erkenntnisse in zukünftige Arbeit einfließen zu lassen.

Es gibt in Deutschland derzeit unterschiedliche Modelle der Eingewöhnung. Das älteste und verbreitetste Konzept ist das von Laewen, Andres & Hédérvari-Heller (2011) vom infans-Institut in den 1980er-Jahren entwickelte Berliner Eingewöhnungsmodell, welches auf Erkenntnissen der Bindungs- und Hirnforschung basiert. Es geht davon aus, dass die Begleitung des Kindes in der Tagespflege, Krippe oder Kita durch die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen in der ersten Zeit Voraussetzung dafür sind, dass es eine sichere Bindung zu einer ihm bis dahin unbekannten Betreuungsperson aufbauen kann. Diese wird als Bedingung für gelingende Bildungs- und Entwicklungsprozesse gesehen.

Das Berliner Eingewöhnungsmodell zeichnet sich durch fünf Schritte aus.

  • In Schritt 1 erfolgt eine frühzeitige Information der Eltern darüber, dass ihre Beteiligung am Eingewöhnungsprozess erwartet und wie dieser gestaltet werden wird.
  • Schritt 2 besteht aus einer dreitägigen Grundphase, in welcher ein Elternteil das Kind in die Kita begleitet und dort circa ein bis zwei Stunden bleibt. Die Mutter beziehungsweise der Vater sollte das Kind aufmerksam beobachten und signalisieren, dass sie oder er ihm als „sicherer Hafen“ zur Verfügung steht. Gleichzeitig sollte sich der begleitende Elternteil aber möglichst passiv verhalten, um dem Kind Gelegenheit zur Kontaktaufnahme mit der Erzieherin zu geben.
  • Im 3. Schritt erfolgen ein erster Trennungsversuch sowie eine Entscheidung über die Dauer der Eingewöhnungszeit. Am vierten Tag – beziehungsweise wenn dies ein Montag ist, am fünften Tag – wird ein erster Trennungsversuch durchgeführt. Lässt sich das Kind bei der Trennung des Elternteils beruhigen, so kann die Trennungsphase auf maximal 30 Minuten ausgedehnt werden. Lässt sich das Kind hingegen nicht in kurzer Zeit beruhigen, kehrt die begleitende Bezugsperson nach zwei bis drei Minuten wieder zurück. In diesem Fall sollte mit einem weiteren Trennungsversuch bis zur zweiten Woche gewartet werden. Es ist eine längere Eingewöhnungszeit von zwei bis drei Wochen erforderlich.
  • Schritt 4 beinhaltet die Stabilisierungsphase: Unter Beachtung der Reaktionen des Kindes wird der Zeitraum, in dem das Kind alleine mit der einzugewöhnenden Fachkraft bleibt, immer mehr ausgedehnt.
  • In Schritt 5, der Schlussphase, hält sich der Elternteil nicht mehr gemeinsam mit seinem Kind in der Kita auf, ist aber noch jederzeit erreichbar. Abgeschlossen gilt die Eingewöhnung dann, wenn es die Fachkraft als „sichere Basis“ akzeptiert hat und sich von ihr trösten lässt.

Allgemein gilt Margarete Schörl als „Erfinderin“ des Raumteilverfahrens, als eine sozialpädagogische Methode der Spielführung. Darunter ist die Aufteilung des Gruppenraumes in einzelne Spielbereiche zu verstehen, denen jeweils das entsprechende Material zugeordnet ist:

„Viele Beobachtungen in Kindergärten haben gezeigt, dass die Aufteilung des Gruppenraums in einzelne Spielbereiche die Bildung von Kleingruppen begünstigt,
Alleinsein oder Zusammensein ermöglicht und zum Tätigsein oder zuschauenden Verweilen motiviert. In der Wahl des jeweiligen Spielbereichs, der eventuellen Spielpartner und des betreffenden Spielmaterials entwickeln die Kinder eine ihnen gemäße Eigenständigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Verantwortlichkeit“

Pädagogische Konzeption

Wir sind eine katholische Kindertagesstätte und die religiöse Erziehung mit ihren Werte- u. Normvorstellungen ist die Basis für unser pädagogisches Handeln. Die Lernbereiche des Nds. Bildungs- u. Orientierungsplans sind Grundlagen unserer Arbeit.

Unser Bild vom Kind:

  • Jedes Kind ist einzigartig
  • Jedes Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit
  • Jedes Kind wird so angenommen, wie es ist
  • Jedes Kind bekommt die Zeit, die es braucht
  • Jedes Kind wird ernst genommen
  • Jedes Kind hat das Recht auf Liebe, Zuneigung, Schutz, Geborgenheit und Bildung.

Unser Jahresablauf wird durch das Kirchenjahr bestimmt:

  • Ernte-Dank-Fest
  • St. Martin
  • Heiliger Nikolaus
  • Weihnachten
  • Heilige Drei Könige
  • Fasching
  • Aschermittwoch – Fastenzeit
  • St. Josef – Namenstag
  • Ostern
  • Fronleichnam
  • Pfingsten
  • Sommerfest

Das erste kirchliche Fest im Kitajahr ist das Ernte-Dank-Fest: „Vom Samenkorn zur Ernte!“ Auch andere Themengebiete wie „vom Mehl zum Brot“, „vom Samenkorn zur Sonnenblume“ sind enthalten.
Zum Abschluss gestalten wir einen Altar mit den mitgebrachten Obst- u. Gemüsegaben. Aus den Erntegaben bereiten wir Gemüsesuppe oder Obstsalat vor und wir backen leckeres Brot. Wir feiern einen Ernte-Dank-Gottesdienst.
In ähnlicher Form gestalten wir unsere weiteren kirchlichen Feste.

Die religiöse Erziehung ist nicht gesondert zu sehen, sondern wird im täglichen Leben mit den Kindern praktiziert. Die christliche Erziehung ist lebensnah und bietet den Kindern die Möglichkeit mit allen Sinnen den Glauben zu erfahren. Hilfreich für uns ist in dieser Beziehung das religions-pädagogische Konzept nach Franz Kett, das vielfältige Angebote bereithält, um den ganzheitlichen Weg mit den Kindern zu gehen und zu erleben. Auch für uns ergeben sich daraus immer neue Gesichtspunkte unserer Arbeit.

Dieser Ansatz geht davon aus, dass die aktuellen Ausdrucksformen der Kinder (Spielverhalten, Sozialverhalten, Malen, Sprechen, Bewegungen u. Träume) aus zurückliegenden Ereignissen, Erfahrungen und Eindrücken resultieren. Deshalb entwickeln Kinder emotional-soziale Kompetenzen am besten, indem sie individuelle Erlebnisse und Erfahrungen verarbeiten und verstehen. Erzieher orientieren sich an den Themen und der Lebenswirklichkeit der Kinder.

Lernbereiche (nach dem Niedersächsisher Orientierungsplan)

  • Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
  • Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und der Freude am Lernen
  • Körper- Bewegung- Gesundheit
  • Sprache und Sprechen
  • Lebenspraktische Kompetenzen
  • Mathematisches Grundverständnis
  • Ästhetische Bildung
  • Natur und Lebenswelt
  • Ethische und religiöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz

Kinder entwickeln im Kontakt untereinander und mit Bezugspersonen Fähigkeiten, sich als Person zu erleben, ihre Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Ebenso erlernen sie im Umgang untereinander soziale Verhaltensweisen und die Fähigkeit, ihre Beziehungen zu anderen Menschen kompetent zu gestalten. In unserer Tageseinrichtung vermitteln enge Beziehungen zu den erwachsenen Bezugspersonen und zu anderen Kindern Sicherheit. Das Kind erfährt hierdurch verlässliche Bindungen: „Ich bin willkommen, ich bin wichtig, ich wirke und kann etwas bewirken.“

In den ersten Lebensjahren bilden Kinder ihre Denk- u. Merkfähigkeiten aus, indem sie Erfahrungen auf der Grundlage sinnlicher Wahrnehmungen machen und daraus mittels der Sprache oder auf andere Weise ihr Bild von der Welt ordnen.
Das geschieht beim Spiel und bei allen weiteren Formen handelnder Auseinandersetzung mit Menschen und Dingen. Kinder erhalten die Möglichkeit, ihr Gedächtnis zu trainieren durch das Erlernen von Reimen und Liedern, Geschichten erzählen und erfinden.

Bewegung ist das Tor zum Lernen und hat im Zusammenspiel mit der Wahrnehmung eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung. In unserem Wochenplan gibt es einen Bewegungstag mit gezielter Förderung: Klettern, werfen, rollen, balancieren, kriechen, hüpfen…
In der Freispielphase geben wir Kindern die Möglichkeit die Flure und den Bewegungsraum eigenständig für ihren Bewegungsdrang zu nutzen.
Weiterhin motiviert unser großflächiges Außengelände zum Spielen und Herumtollen. Regelmäßige Spaziergänge werden
für unterschiedliche Bewegungsformen genutzt.

Die gesprochene Sprache ist das wichtigste zwischenmenschliche Kommunikationsmedium. Das Kind verfügt nach der Geburt nicht über eine ausgebildete Sprache, sondern erwirbt diese durch Kommunikation mit seinen ersten Bezugspersonen. Sprechen lernen ist eine der wichtigsten Lernleistung kleiner Kinder.
Bei uns ist Sprache alltagsintegriert, so fördern wir das Sprechen ganzheitlich und auf spielerische Weise. Wir reimen, singen, betrachten Bilderbücher, lesen vor und spielen Fingerspiele. Im Stuhlkreis erzählen die Kinder von ihren Erlebnissen und wir besprechen neue Projekte, sowie das Tagesgeschehen. Das Sprachbild der pädagogischen Fachkräfte ist hierbei Vorbild für die Kinder.
Für die Vorschulkinder findet Sprachbildung und Sprachförderung regelmäßig in Gruppenarbeit statt.

Kinder haben ein großes Bedürfnis, sich an den Tätigkeiten der sie umgebenen Personen zu orientieren. Oft verhindern Überfürsorglichkeit, mangelnde Zeit oder Ungeduld von Erwachsenen diese von Kindern selbst initiierten und damit als besonders befriedigend empfundenen Kompetenzerfahrungen.
Umgekehrt wirken sich Lob und Bestätigung bei der Bewältigung eines selbst gesetzten Ziels besonders positiv aus. Deshalb ist es für uns eine wichtige Aufgabe dieses starke, den Kindern offenbar mitgegebene Nachahmungsstreben zu fördern. Bei uns werden die Kinder beim Gemüse schneiden und Tisch decken gern einbezogen. Eigenes Ankleiden, Schuhe anziehen, Hände und Gesicht waschen, Toilettengänge… fördern die Selbstständigkeit der Kinder. Kleinere Aufträge im Bereich des Kindergartens stärken das Selbstbewusstsein.

Bereits in den ersten Lebensjahren machen Kinder Erfahrungen in Raum und Zeit. Mit zunehmendem Alter nehmen sie neben verschiedenen Formen und Größen auch Zahlen wahr und erschließen zunehmend deren Bedeutung im Alltag. Wir sortieren mit unseren Kindern verschiedene Formen und Materialien, fädeln bunte Perlen auf. Kenntnisse über Wochen- und Monatszeiten vermitteln wir täglich anhand von Jahreskalendern. Im Tagesablauf führen wir oft unterschiedliche, angemessene Zählübungen und Bewegungsspiele durch. Auch Karten- u. Rechenspiele, sowie Puzzle sind beliebte Anregungen für die Kinder.

Ästhetik umfasst alles sinnliche Wahrnehmen und Empfinden. Von Beginn an nimmt ein Kind durch Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören und Sehen Kontakt mit seiner Umwelt auf, und zwar mit der Gesamtheit seiner Sinne. Der eigene Körper wird erprobt und vom Kind als besonderes Ausdruckmittel in Musik, Tanz, Pantomime und Theater erlebt. Durch gemeinsames Musizieren oder singen stellen wir Gemeinsamkeiten her und unterstreichen besondere Rituale im Tages- oder Wochenlauf. Kein Tag vergeht ohne Erklingen von Liedern und musikalischen Klängen. Auch gestalten Kinder ihre eigenen Bilder und Figuren o. ä. mit selbst ausgewählten Materialien.

Die Begegnung mit der Natur und Erkundungen im Umfeld unserer Tageseinrichtung erweitern und bereichern den Erfahrungsschatz der Kinder. Durch die Nähe zum Wald können die Kinder die Natur unmittelbar erleben und erfahren. Die Kinder lernen ihre Umwelt, die Natur und die Tiere zu achten und als Geschöpfe Gottes zu sehen. Wir wollen Liebe zur Natur und Bewunderung der Natur vermitteln, denn „was man liebt wird man auch schützen“! Die jahreszeitlichen Veränderungen in der Natur können wahrgenommen werden. Naturphänomene (Regenbogen, Blitz, Donner…) werden beobachtet und hinterfragt. Die Kinder haben ausreichend Gelegenheit mit Sand und Wasser zu experimentieren. In unserem Umfeld lernen sie Pflanzen und Bäume spielerisch kennen.
Für ein besonderes Projekt haben wir Hochbeete angeschafft, die jedes Jahr mit den Kindern neu bepflanzt, gepflegt und geerntet werden.

Hortgruppe

Betreuungszeiten: 12.30 bis 16.30 Uhr
Zusätzliche Betreuungszeiten in den Ferien müssen gesondert gezahlt werden.

Unseren Hort sehen wir als eine familienunterstützende und familienergänzende Einrichtung. Der Auftrag des Hortes ist die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder. Schwerpunkt des Hortes ist die Begleitung und Hilfestellung bei der Erledigung der Hausaufgaben. Vorher besteht für die Kinder die Möglichkeit sich ausreichend zu bewegen. Selbst-ständiges Arbeiten wird von uns unterstützt indem wir Anregungen für Informationsquellen und Arbeitsstrukturierungen geben. Die Hausaufgabenzeit begrenzt sich auf maximal 45 Minuten. Die Schulkinder können im Hort unterschiedliche Arten von Entspannung, Freizeitaktivitäten und Bewegungsmöglichkeiten als Ausgleich zu ihrem Schulalltag finden und wählen. Z. Bsp. Phantasiegeschichten, kreative Bastelangebote, Gruppen- u. Gesellschaftsspiele, Außenaktivitäten, Kochen oder Backen… In den Ferien erstellen wir Wochenpläne mit besonderen Höhepunkten.
Regelmäßiger Austausch mit den Eltern ist uns wichtig. Die Kooperation mit der Schule findet statt und funktioniert sehr gut.

Kooperation mit anderen Institutionen

Grundschule Wiedelah/Vienenburg:

Die Schule lädt die Vorschulkinder zu abwechselnden Aktivitäten und Unterrichtsstunden mit den Klassen 1-2 ein. So lernen die Kinder Lehrkräfte und Schule kennen. Auch zu Festen werden unsere Vorschulkinder eingeladen.

  • Polizei
  • Feuerwehr
  • Rettungsdienst
  • Zahnarzt/Zahnprophylaxe
  • Kreismusikschule
  • Teilnahme am Dorfleben (Singen für die Senioren, Weihnachtsmarkt, Müllsammelaktion)
  • Yoga
  • Vorschulkinder lernen die Bücherei kennen (Projekt)
  • Haus am Harly (Kinder besuchen die Senioren und es finden gemeinsame Aktivitäten statt)
  • Kinder erkunden die Kirche
  • Frühförderung
  • Logopädie
  • Physiotherapie
  • Ergotherapie
  • Jugendamt
  • Gesundheitsamt
  • Fachschulen (Ausbildungsinstitutionen)
  • Krippe

Unser sexualpädagogisches Konzept

„Komm, wir spielen Doktor!“
Jedes Kind ist von Geburt an ein Wesen mit eigenen sexuellen Wünschen und Bedürfnissen. Aufklärung und Sexualerziehung gehören zu den Bildungsthemen einer Kindertagesstätte.
„Sexualität ist ein grundsätzlich menschliches Bedürfnis, das uns von Geburt an begleitet. Sie äußert sich in dem Wunsch nach körperlich-seelischer Lust, Wohlbefinden und Zärtlichkeit und zielt auf Erregung und Befriedigung ab. Sexualität ist auf kein bestimmtes Lebensalter begrenzt, sondern eine Lebensenergie, die den Menschen von der Geburt bis zum Tod begleitet.“
(Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Die kindliche Sexualität unterscheidet sich von der Sexualität Erwachsener, bei der das geschlechtliche Verlangen (Libido), der Geschlechtsakt oder die Geschlechtskraft (Potenz) im Vordergrund stehen.

  • Ist spontan, frei, lebt im Moment
  • Zeichnet sich durch Neugier und Ausprobieren aus (Doktorspiele und andere Rollenspiele, Tobe Spiele, Wettspiele, Vergleichen)
  • Zeigt sich in kindlichen Formen der Selbstbefriedigung (Reiben an Möbeln, Stimulation an Kuscheltieren, Kitzeln, Massieren)
  • Äußert sich im Spiel, wird nicht als sexuelles Tun wahrgenommen
  • Das Gefühl sexuellen Begehrens ist dem Kind fremd
  • Wunsch nach Geborgenheit, Nähe, Zuwendung und Körperkontakt
  • Ist auf sich selbst (nicht auf andere) bezogen
  • Wird ganzheitlich und ganzkörperlich erlebt
  • Äußert sich im Wissendrang („Warum“ Fragen)
  • Den eigenen Körper und seine Entwicklung kennen zu lernen und bewusst wahr zu nehmen
  • Wichtige Körperteile und Organe kennen und benennen zu lernen
  • Ihrem Wunsch nach Nähe und Zuwendung nachzukommen
  • Antworten auf ihre Fragen zu erhalten
  • Die Neugierde am eigenen Körper zu befriedigen
  • In Erfahrung zu bringen, was für den Körper gesund ist (Ernährung, Pflege)
  • Ein gutes Körpergefühl zu entwickeln (den Körper mit allen Sinnen erleben)

In unseren Spiel- und Kuschelecken ist es den Kindern erlaubt, ihren frühkindlichen sexuellen Bedürfnissen nachzugehen (gegenseitiges Betrachten, Berühren, sich streicheln, miteinander kuscheln). „Vater – Mutter – Kind“, „Ein Baby kommt“, wichtige Situationen nachspielen und verinnerlichen. Im Sommer ziehen wir Badekleidung an, um an heißen Tagen zu planschen und andere Wasserspiele zu genießen. Wir beantworten nach Möglichkeit den Wissensdrang der Kinder nach Körperteilen. Die Frage „Woher die kleinen Kinder kommen“ wird kindgemäß erklärt.
Gut ausgewählte oder empfohlene Bilderbücher unterstützen unsere Bemühungen nach kindgerechten Antworten. Unsere Kinder dürfen gemeinsam zur Toilette gehen. Wichtig ist für uns, die Kinder im Blick zu haben, Situationen zu beobachten, einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Insbesondere dann, wenn das kindliche Spiel nicht einvernehmlich oder erkennbar ist, dass nicht jedes Kind „Spaß an der Sache“ hat.

  • Spielende Kinder sollen gleichaltrig sein
  • Kinder beteiligen sich freiwillig
  • Keine Ausübung körperlicher Gewalt
  • Keine emotionale und körperliche Überlegenheit
  • Keine Drohgebärden
  • Keine verbalen Attacken (obzöne Worte)
  • Intimsphäre beim Wickeln beachten
  • Erweitertes polizeiliches Führungszeugnis aller Mitarbeiter, Auszubildenden, Praktikanten

Egal, ob wir Situationen wahrnehmen oder darüber informiert werden (von Betroffenen oder von anderen Kindern):

WIR müssen handeln:

1. Das betroffene Kind wird sofort in Schutz genommen:
Es wird getröstet.
Ihm wird versichert, dass es nichts falsch gemacht hat.
Wir teilen ihm mit, dass wir uns bemühen, dass so etwas nicht mehr geschieht.

2. Das übergriffige Kind wird mit seinem Verhalten konfrontiert:
Das Verhalten wird verboten.
Eventuell kann ein Spielverbot in besonderen Bereichen ausgesprochen werden.
Das Kind darf unter Umständen die Toilette nicht mehr allein aufsuchen
Das Kind wird verstärkt beobachtet.
Die Würde des übergriffigen Kindes wird gewahrt (keine Bestrafung).

Wichtig:
Alle Maßnahmen werden von Pädagogen entschieden und nicht von Eltern betroffener Kinder!

3. Gespräch mit den Eltern der beteiligten Kinder:
Informationen über das Vorgefallene, nichts unter den „Teppich kehren“
Gegebenenfalls Fachberatung zu dem Gespräch bitten
Hilfestellungen an Eltern geben (Empfehlung an Institutionen oder Fachberater).
4. Mit anderen Kindern (Bezugsgruppe, Morgenkreis) dem Vorfall besprechen, Regeln absprechen (Hilfe holen).
„Nein!“ sagen lernen.

5. Wir informieren den Träger.

6. Wir informieren in besonderen Fällen das Jugendamt.

Für Kinder sind Elternhaus und Kindertagesstätte Orte des Vertrauens und des Wohlfühlens. Um sie nicht in innerpsychische Konfliktsituationen geraten zu lassen, sollten sie zu Hause nicht bestraft werden für ein Verhalten, das in der Kindertagesstätte erlaubt ist.
Gerade in diesem Punkt wünschen wir uns mit Ihnen einen offenen Umgang und klärende Gespräche. Was „normal“ ist, kann letztendlich nicht beantwortet werden. Auf die psychosexuelle Entwicklung wirken ganz unterschiedliche gesellschaftliche, soziale und kulturelle Einflüsse ein.

Leitfaden Kindeswohl

Oberstes Ziel in unserer Kindertagesstätte ist, dass es allen uns anvertrauten Kindern gut geht. Gesetzlich sind wir dazu sogar verpflichtet, für das Wohl eines Kindes zu sorgen.

In einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen dem Caritas Verband und der Katholischen Kirche Liebfrauen in Bad Harzburg als Träger für die Kindertagesstätte „St. Josef“ in Wiedelah haben die pädagogischen Fachkräfte nach §8a Abs. 2 des Kinder- u. Jugendhilfegesetzes einen Schutzauftrag, jeglicher Kindeswohlgefährdung entgegen zu wirken.

Bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung ist das Gefährdungsrisiko im Team mit der Leitung abzuschätzen und gegebenenfalls mit einer „erfahrenen Fachkraft“ (Sozialpädagoge, Integrationshelfer, Mitarbeiter des zuständigen Jugendamtes) einzuschätzen.

Bei einer akuten Kindeswohlgefährdung ist das zuständige Jugendamt sofort zu verständigen.

Bei anderweitigen Gefährdungen sind unverzüglich Gespräche mit sorgeberechtigten Personen (in der Regel mit den Eltern) zu führen und eventuelle Hilfen aufzuzeigen (diagnostische Verfahren, Erziehungsberatung, Integrationshilfe usw.) oder auf Inanspruchnahme hinzuweisen.

Kinder sollen ihre Rechte kennen

Wenn Kinder lernen sollen, ihre Rechte zu gebrauchen, müssen sie diese auch frühzeitig kennen lernen.
Wir vermitteln unseren Kindern im Lebensalltag beispielhaft am eigenen Verhalten, wie ihre Rechte ernst und wahrgenommen werden. Die Kinder sollen lernen und erleben, wie ihre Rechte umgesetzt werden, in dem man gemeinschaftlich Handlungsstrategien entwickelt, so dass sich alle Kinder wohlfühlen.
Erst indem Kinder erleben, dass ihre Rechte ernst genommen werden, können sie diese in ihrer Bedeutung ermessen. Dann sind sie auch am ehesten bereit, die Kinderrechte als Maßgabe für ihr eigenes Verhalten anderen Kindern und Erwachsenen gegenüber anzuerkennen.
Kinder erleben auch, wie sich Erzieherinnen, Eltern und andere Erwachsene für ihre Rechte stark machen. Das stärkt ihr Bewusstsein, etwas wert und für die Menschen um sie her wichtig zu sein.

Partizipation und Beschwerdemanagement

Partizipation bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe bzw. Mitbestimmung. Partizipation in Kindertageseinrichtungen ist die ernstgemeinte, altersgemäße Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und Bildung. Grundvoraussetzung für eine gelingende Partizipation ist eine positive Grundhaltung der ErzieherInnen. Die Kinder müssen als Gesprächspartner wahr und ernst genommen werden, ohne dass die Grenzen zwischen Erwachsenen und Kindern verwischt werden. Partizipation kann ebenso in der Zusammenarbeit mit den Eltern oder im Team praktiziert werden.

Unsere Aufgabe sehen wir darin, die Kinder und deren Eltern entsprechend ihrer Möglichkeiten aktiv in Diskussions- und Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Je nach Inhalt und Entwicklungsstand können sie: selbst bestimmen, mitbestimmen, mitwirken oder werden informiert. (Bsp. Auswahl des Mittagessens durch die Kinder, das Zurverfügungstellen von Obst und Gemüse für die Kinder, Ausflugsziele, Projektthemen, Planung und Umsetzung von Festen, um nur einige zu nennen).

Die für uns wichtigsten Partizipationsmöglichkeiten sind folgende:

  • Die Kinder haben stets die Möglichkeit, Wünsche und Kritik zu äußern.
  • Die Interessen der Kinder können jederzeit von den Eltern, einem Mitarbeiter oder einer anderen Vertrauensperson vertreten werden.
  • Es finden Rituale statt wie zum Beispiel der Morgenkreis/Mittagskreis bei dem sich Kinder gemeinschaftlich oder auch einzeln zu Wort melden und sich äußern können.
  • Entscheidungsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein, Empathie
  • Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit
  • Problemlösekompetenz

Partizipation hat da ihre Grenze, wo das psychische und/oder physische Wohl der Kinder und Erzieherinnen gefährdet ist und wo es zu einer Überforderung der Kinder und der Erzieherinnen kommt. Die Partizipation wird in unserem Kindergarten selbstverständlich gelebt und gehört zum Alltag.

Grundsätzlich kommen bei Beschwerden alle Ebenen und Personen unseres Kindergartens in Betracht. Alle Kinder und Eltern können sich mit ihrem Anliegen an die Person wenden, der sie vertrauen und die sie als Hilfreich empfinden. Unabhängig davon ob diese Person für die Bearbeitung zuständig ist oder nicht. Wir nehmen alle Beschwerden ernst, sehen sie als Chance zur Qualitätssteigerung und achten bei der Bearbeitung auf Transparenz und Verlässlichkeit.